Akkordspachtel SF "plus"
Verarbeitungsfertiger pastöser Dispersionsspachtel für innen.
Verwendungszweck
Zur rationellen Spritz-Beschichtung, Abglättung und Sprenkelung von Wänden und Decken im Großflächenauftrag, besonders auf Fertig- und Ortbeton, Kalksandstein-Planblock- und Porenbetonelementen, Gipsplatten (Gipskartonplatten), tragfähigen Altbeschichtungen usw.. Geeignet zur Erzielung von Oberflächenqualitäten der Qualitätsstufen Q3 bzw. Q4 auf Gipsplatten (Gipskartonplatten) entsprechend den Vorgaben des BVG-Merkblatt Nr. 2 und BFS-Merkblatt Nr. 12.
Eigenschaften
Materialbasis
Kunststoffdispersion nach DIN 55945.
Verpackung/Gebindegrößen
25 kg PE-Sack, 25 kg Eimer, 800 kg One-Way-Container
Farbtöne
Naturweiß.
Mit max. 5 % CaparolColor Vollton- und Abtönfarben oder AmphiColor Vollton- und Abtönfarben abtönbar.
Glanzgrad
Matt
Lagerung
Kühl, aber frostfrei lagern.
Ergänzungsprodukte
Anschlussset OWC (gehört nicht zum Lieferumfang eines One-Way-Containers. Es muss, wenn nicht schon vorhanden, gesondert bestellt werden).
Inhalt:
Anschlusshahn mit B-Kupplung
Übergangsstück von B- auf C-Kupplung
Schlüsselset
Das Anschluss-Set ist bei sorgfältiger Pflege mehrmals wiederverwendbar. Der Verbindungsschlauch zum Spritzgerät wird vom Gerätehersteller angeboten.
Caparol-Füllspachtel P
Für Feuchträume:
Histolith Renovierspachtel
Histolith Feinputz
Capatect-Feinspachtel 195
Capatect ArmaReno 700
Eignung gemäß Technischer Information Nr. 606 Definition der Einsatzbereiche
innen 1 innen 2 innen 3 außen 1 außen 2
+ – – – –
(–) nicht geeignet / (○) bedingt geeignet / (+) geeignet
Geeignete Untergründe
Die Untergründe müssen frei von Verschmutzungen, trennenden Substanzen und trocken sein.
VOB, Teil C, DIN 18363, Abs. 3 beachten.
Je nach vorliegendem Untergrund und dessen Beschaffenheit ist vor dem Spachtelauftrag eine geeignete Grundbeschichtung aufzubringen. Technische Information Nr. 650 „Untergründe und deren Vorbehandlung" beachten. Glänzende, tragfähige Altbeschichtungen vorher anrauhen.
Auftragsverfahren
Planspachtelung im Handauftrag:
Vor der Verarbeitung gut aufrühren und mit einer rostfreien Glättkelle aufziehen.
Spritzauftrag mit Sprenkelung:
Rationell und wirtschaftlich ist die Beschichtung und die Sprenkelung von Wand- und Deckenflächen aus z.B. Beton-Fertigbauteilen, glatt geschaltem Ortbeton und Porenbeton sowie Gipsbauplatten und Gipsplatten in der Dünnputz-Methode mit leistungsstarken Spritzgeräten.
Arbeitsablauf:
Vollflächiger, satter Spritzauftrag mit Caparol-Akkordspachtel SF „plus", unverdünnt, und sofortiges Planglätten mit einem geeigneten Stahlglätter. Caparol-Akkordspachtel SF „plus" ist nach Trocknung durch Annässen filzbar bzw. trocken schleifbar. Nach guter Durchtrocknung der plangespachtelten Flächen kann ein Sprenkelauftrag mit Caparol-Akkordspachtel SF „plus" in feiner bis grober Struktur erfolgen. Das Strukturbild kann je nach Verdünnungsgrad und verwandter Düsenweite variiert werden. Der Sprenkelauftrag empfiehlt sich insbesondere für Deckenflächen, die unbehandelt stehen bleiben sollen.
Besondere Verarbeitungshinweise für die Planspachtelung und Sprenkelung:
Bei größeren Räumen ist erst die Decke abzuglätten bevor die Wandflächen gespritzt werden können. In diesem Fall soll jedoch der obere Teil der Wandflächen (der sog. Kopf) bis zu einer vom Boden erreichbaren Höhe mitgespritzt und geglättet werden.
Anschließend wird der untere Teil der Wandfläche gespritzt und ebenfalls geglättet. Alle Ecken nach Glättung und leichter Antrocknung mit einem nassen Heizkörperpinsel nachziehen. Nach der Trocknung vorhandene Nester und Blasen nachspachteln. Rostdurchschläge nach guter Durchtrocknung der Spachtelmasse mit geeigneter Korrosionsschutzgrundierung, z.B. Capalac AllGrund, im Stupfauftrag absperren.
Bei sehr glatten, grat- und lunkerfreien Beton-Deckenflächen kann ohne vorhergehende Abglättung ein deckender Sprenkelauftrag direkt ausgeführt werden.
Arbeitsteam und Leistung:
Eine Spritzkolonne besteht aus 2–3 Mann. 1 Mann legt mit dem Spritzgerät das Material in gleichbleibender Schichtstärke vor, 1 Mann zieht das aufgetragene Material gleichmäßig ab und glättet anschließend die Fläche.
1 Mann ist für die Materialversorgung des Spritzgerätes verantwortlich.
Abdeckvorrichtungen:
Zum Abdecken der Fenster- und Türöffnungen haben sich passgenau gefertigte Holzrahmen, bespannt mit Plastikfolie, bewährt. Bodenabdeckungen sollten mit schweren Abdeckmaterialien erfolgen.
Geeignete Spritzgeräte:
Caparol-Akkordspachtel SF „plus" ist verarbeitbar mit Putzfördergeräten und mit leistungsstarken Airless-Geräten.
Bei Airless-Pistolen sämtliche Filter entfernen.
Düsengröße 0,035–0,043″
Druck ca. 150–180 bar
Als Airless-Pistole sollten für Spachtelmassen vom jeweiligen Hersteller empfohlene Spritzpistolen mit einem höheren Durchlass eingesetzt werden.
Um eine optimale Verarbeitung mit dem Airless-Gerät zu gewährleisten, muss während der Verarbeitung eine Materialtemperatur von mind. +10 °C sichergestellt werden.
Beschichtungsaufbau
Überstreichbarkeit:
Vor einer Überarbeitung mit Sylitol Bio-Innenfarbe ist eine Grundierung mit Caparol-Haftgrund erforderlich. Mit Caparol-Akkordspachtel SF "plus" geglättete Flächen können nach guter Durchtrocknung ohne Grundierung mit allen geeigneten Caparol-Dispersions- und Latexfarben oder Capacryl-Acryllacken überstrichen werden.
Vor einer Weiterbehandlung mit plastischen Massen oder der Tapezierung mit Glasgewebe-Wandbelägen sowie Textiltapeten ist ein Grundanstrich mit Caparol-Haftgrund und vor Kunstharzputzen mit Putzgrund 610 erforderlich.
Verbrauch
Spritzauftrag:
Ca. 1670 g/m2/mm Schichtdicke
Struktur-Sprenkelung:
400–700 g/m2, je nach gewünschter Struktur.
Verarbeitungsbedingungen
Untere Temperaturgrenze bei der Verarbeitung und Trocknung:
+5 °C für Untergrund und Umluft.
Materialtemperatur bei der Verarbeitung > +10 °C.
Trocknung/Trockenzeit
Abhängig von Baufeuchte, Temperatur und Schichtdicke in ca. 12–48 Stunden.
Werkzeugreinigung
Mit Wasser
Hinweis
Bei Verwendung von Putzfördergeräten kann, vor allem bei neuen Förderschnecken und Schläuchen, ein Abrieb stattfinden. Bitte die Herstellerangaben der Putzfördergeräte beachten.
Bei der Verwendung als Sprenkelung an Wandflächen sollte die Beschichtung mit Caparol-Dispersionsfarben überarbeitet werden. Dadurch kann eine höhere Beständigkeit, die bei Wandflächen oft notwendig ist, erreicht werden.
Auf dichten, wenig saugenden Untergründen können feine Luftblasen entstehen. Diese können nach kurzer Ablüftzeit durch nochmaliges Glätten entfernt werden. Der Zeitpunkt des Nachglättens ist abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit am Objekt. Sollten nach dem Nachglätten nochmals Blasen entstehen, wurde etwas zu früh geglättet. Den Glättvorgang dann wiederholen.
Bei rauhen, strukturierten Untergründen ist zur Erziehlung einer glatten, ebenen Oberfläche evtl. ein Nachspachteln erforderlich.
Bei der Überarbeitung von gipshaltigen Spachtelmassen kann es aufgrund von langanhaltender Feuchteeinwirkung zu Anquellung, Blasenbildung und Abplatzungen kommen. Deshalb ist für eine rasche Trocknung durch ausreichende Lüftung und Temperatur zu sorgen. Merkblatt Nr. 2 „Verspachtelung von Gipsplatten" Bundesverband der Gips- und Gipsplattenindustrie beachten.
2.1 Einstufung des Stoffs oder Gemischs
Einstufung (VERORDNUNG (EG) Nr. 1272/2008)
Sensibilisierung durch Hautkontakt, Kategorie 1
H317: Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
2.2 Kennzeichnungselemente
Kennzeichnung (VERORDNUNG (EG) Nr. 1272/2008)
Gefahrenpiktogramme :
Signalwort : Achtung
Gefahrenhinweise :
H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
Sicherheitshinweise :
P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
Prävention:
P262 Nicht in die Augen, auf die Haut oder auf die Kleidung
gelangen lassen.
P280 Schutzhandschuhe/ Augenschutz tragen.
Reaktion:
P302 + P352 BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.
Gefahrenbestimmende Komponente(n) zur Etikettierung:
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on
2-Methyl-2H-isothiazol-3-on
2.3 Sonstige Gefahren
Dieser Stoff/diese Mischung enthält keine Komponenten in Konzentrationen von 0,1 % oder höher, die entweder als persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT) oder sehr persistent und sehr bioakkumulierbar (vPvB) eingestuft sind. Hotline für Allergieanfragen und technische Beratungen: 0800/1895000 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz).